Einleitung
Es gibt viele
Gerüchte über Opal, von wie empfindlich und heikel dieser Stein sei bis zu dem
Aberglauben, dass er Unglück bringe. Nun, zum letzteren sei gesagt, dass der
Autor Sir Walter Scott im letzten Jahrhundert ein Buch veröffentlichte (Anne of
Geierstein) in welchem ein Opal erwähnt wird. Manche Leser hatten den Eindruck,
dass dieser Stein der Besitzerin Unglück bringe. Doch wie bei allen wertvollen
Gegenständen ist es meistens die Gier nach dem Besitz welche unglücklich machen
kann.
Opal ist relativ heikel,
da er nicht die Haerte von den meisten anderen Edelsteinen hat, doch die Seltenheit
und Einzigartigkeit machen ihn zu einem ganz speziellen Edelstein. Auch wenn
manche Opale sich aehnlich sehen, genau gleich ist keiner. Und wer moechte
nicht auch in der heutigen Zeit etwas wirklich einzigartiges sein eigen nennen?
Was ist Opal?
Chemisch gesehen ist
ein Opal wasserhaltiges Siliziumdioxid (SIO2 n H2O). Es
werden keine Kristalle gebildet wie bei anderen bekannten Edelsteinen, er gilt
als amorphes Mineral (doch mit sog. cryptokristalliner Struktur, siehe
“Farben”). Der Wassergehalt (bis zu 12%) sollte bei Steinen für Schmuckstücke
und Wertanlagen möglichst gering sein. Wenn man nicht weiss, von welchem
Opalfeld und welcher Tiefe der Stein kommt, ist es am sichersten, einen Stein
zu kaufen, welcher schon möglichst alt ist. Opal hat eine Härte von 5.5 - 6.5,
vergleichbar mit Quarz oder Glas. Teure Steine eingesetzt in Ringe eignen sich
also weniger für den Alltagsgebrauch.
Die Entstehung von
Opal
Je nach Ursprungsort
wurde seit etwa 120 Millionen Jahren Silica und Mineralien aus dem Erdreich
ausgewaschen. Diese Lösung wurde vom Wasser transportiert, durch Stein
gefiltert und dann in konzentrierter Form in Hohlräumen im Gestein deponiert,
wo es dann aushärtete. Hohlräume im Gestein sind häufig auf ehemaligen
Grundwasserspiegeln zu finden. Dies wird in Australien “level” genannt. Aber
auch Hohlräume wie Risse (“verticals”) und Abdruecke welche von Fossilien
hinterlassen wurden, können Opal enthalten.
Geschichte und
Gerüchte
Opal war schon den
Römern und Griechen bekannt und sehr geschätzt. Auch wird angenommen, dass die
Azteken Opal als Schmuckstein kannten. Opal aus diesen Zeiten sowie aus dem
Mittelalter dürfte heute als eher niedrige Qualität gelten. Erst als im letzten
Jahrhundert in Mexiko und vor allem in Australien grössere und bessere
Vorkommen gefunden wurden, erlebte der Opal einen grossen Aufschwung.
Z
Der grösste bisher
am Stück gefundene und erhaltene Opal wird “Jupiter 5” genannt, gefunden 1995
und mit 5.2 kg etliches schwerer als sein Vorgänger “Olympic Australis” mit
3.5 kg.
Woher kommt Opal?
Gut 90% allen
Materials, welches zu Schmuck verarbeitet wird, kommt aus Australien. Dort
wiederum kommt das Meiste von Südaustralien, bekannt für milchig-weissen Opal,
aber auch für kristallklare, funkelnde Qualität. Die bekanntesten Orte sind:
Coober Pedy, frueher aber auch Andamooka und Mintabie und heutzutage mit
steigender Aktivität Lambina (300 Km nordoestlich von Coober Pedy).
Sehr bekannt ist
auch Queensland, wo vor allem Boulder-Opal gefördert wird. Orte wie Quilpie,
Opalton, Yowah und Mainside sind ein Begriff. Der Opal aus diesen Gebieten
vervielfachte seinen Wert in den letzten Jahren, einerseites durch steigende
Nachfrage aber andererseits durch Komplikationen Claims zu erhalten.
Last but not least
Lightning Ridge im Staate New South Wales, welches bekannt ist für seinen sehr
seltenen schwarzen Opal, der mit Abstand teuerste Opal, mit Farben und Preisen,
welche Diamanten erblassen lassen.
Einige andere
Fundorte sind Mexiko, Brasilien, USA, Indonesien. Europäischer Opal kam
meistens aus dem heutigen Ungarn. Doch ist diese Vorkommen sind haeufig Opal
vulkanischen Ursprungs, welcher zu höherem Wassergehalt neigt und auch
aufwendiger zu fördern ist als der sedimentäre Opal aus Australien.
Die Farben im Opal
90% des gefundenen
Opals besitzt kein Farbenspiel und wird “gemeiner Opal” oder in Australien
“Potch” genannt. Opal besteht aus einer Anordnung von kleinen (0.15 - 0.3
Tausendstel mm) Kieselgel-Kügelchen (Crystoballit). Diese Kügelchen müssen in
Teilen eines Steines eine regelmässige Anordnung bilden, so dass das Licht
gebrochen und gebeugt werden kann, erst dann entsteht ein Farbenspiel. Da diese
Anordnung hauptsächlich vom Zufall bestimmt wird, gibt es keine zwei genau
gleichen Opale. Jedes Stück ist individuell.
Die Reihenfolge der
Farbenhäufigkeit ist: Blau, Grün, Rot. Muster mit komplementären
(gegensätzlichen) Farben sind am seltensten. Je grösser die Vielfalt an Farben,
desto teurer der Opal.
Opal ist nicht gleich
Opal
Erklärung der Begriffe:
Grey/Gray Opal (Milchopal)
Das Grundmaterial ist mit weisslichen
Materialien “verunreinigt”. Die Opalfarben sind vor allem auf der Oberfläche
sichtbar. Die häufigste Art von Opal. Untere bis mittlere Preisklasse ($ 100.--
- 800.--/Karat).
Jelly Opal
Das Grundmaterial ist leicht milchig bis
sehr klar. Manchmal gelblich bis zu dunkelgrau. Die Opalfarben sind undefiniert
in Form und eher vereinzelt. Farbintensität von sehr präsent bis verschwommen
und knapp wahrnehmbar. Untere bis mittlere Preisklasse ($ 100.-- -
800.--/Karat). Es besteht eine fliessende Grenze von Jelly Opal zu Crystal
Opal.
Darkbase Opal
(Nicht zu verwechseln mit semi-black!) Eindeutig
graues Grundmaterial. Kann als Jelly-Form vorkommen. Preisklasse hängt stark
von Farbintensität ab, kann höhere Preise erreichen, vor allem wenn es so
dunkel ist, dass man es als semi-black bezeichnen kann.($ 100.-- - 1'700.--/Karat).
Semi Crystal Opal
Ist noch nicht ganz durchsichtig bei 5 mm
Dicke, die Farbe des Grundmaterials ist noch eindeutig erkennbar, sehr intensives
Farbenspiel. Grundmaterial klar bis leicht grau. Mittlere bis obere Preisklasse
($ 500.-- - 2'300.--/Karat).
Crystal Opal
Sehr klares Grundmaterial, sehr starkes Farbenspiel.
Die Farbflaechen sind bis tief in den Stein hinein sichtbar. Zum Teil auch
sehr definierte Farbenflächen. Braucht extrem wenig Licht, um Farbe zu zeigen.
Je nach Muster und Farbenkombination obere bis sehr hohe Preisklasse ($ 1'000.--
- 5'000.--/Karat).
Matrix Opal
Matrix heisst “vermischt”, d.h. das Opalmaterial
ist entweder in sehr kleinen Rissen eines Muttergesteins vorhanden (Boulder-Matrix)
oder von porösem Material absorbiert (Andamooka-Matrix). Fast immer ist auch
die unterste Schicht einer Opalader Matrix, weil sich das Opalmaterial mit
Sedimenten vermischt hat. Selten auf dem Markt, mehr Liebhaber-Preise. Beste
Qualitaet von Andamooka wurde auch schon nach chemischer Behandlung faelschlicherweise
als schwarzer Opal verkauft.
Semi Black Opal
Opal, welcher noch nicht ganz als Schwarz
bezeichnet werden kann. Eindeutig dunkler weder "Darkbase" Opal.
Obere bis hohe Preisklasse.
Black Opal
Grundmaterial durch schwarze Elemente
“verunreinigt”. Oder auch klar, wird dann als Black Crystal bezeichnet. Je nach
Farbenspiel und Intensität höchste Preisklasse (bis über $ 20'000.--/Karat).
Extrem selten.
Boulder Opal
So bezeichnet, da er häufig mit dem Muttergestein
( Boulder) als Unterlage verschliffen wird. Je nach Qualität
des Opalmaterials wird er als Boulder-white, Boulder-jelly, Boulder-black
bezeichnet. Oder aber auch als Boulder-Matrix. Alle Preisklassen.
Fossilien
Opalisierte Fossilien wie Muscheln, harte
Teile von tintenfischähnlichen Kreaturen, sowie Knochen von Dinosauriern (aus
der Kreidezeit) können auch gefunden werden. Also kommt zum Wert des Opals noch
der Wert des Fossils dazu. Da aber gerade bei guter Opalqualität der Marktwert
als Schmuck höher ist, als als Fossil, werden Fossilien (leider) meist als
Steine verschliffen.
Potch
Opal ohne Farbenspiel. 90% allen gefundenen
Opals ist “Potch”. Bei ihm stimmen die Bedingungen nicht, entweder sind die
Crystoballit- Kuegelchen nicht richtig angeordnet, haben eine ungleiche Groesse
oder zuviele Verunreinigungen trueben das Material.
Muster im Opal
Offiziell wird
Pinfire, Flashfire, Rolling Flash und Harlekin unterschieden:
Pinfire: Stecknadelgrosse
Punkte des Farbenspiels.
(das
häufigste Muster)
Flashfire: Grössere
Farbenflächen als Pinfire.
Rolling Flash: Beim
Bewegen des Opals “rollt” das Farbenspiel über die
Oberfläche.
Harlekin: Gleichmässige
Geometrische Anordnung der Farbenflächen.
Äusserst
selten, entsprechend teuer.
Jeder Opal ist
einzigartig, und so gibt es auch Hunderte von inoffiziellen Bezeichnungen des
Musters. Zu erwähnen wäre noch das seltenste: “Chinese writing”, bei dem die
Farbflächen ein chinesisches Schriftzeichen bilden. Es muss wohl kaum erwähnt
werden, dass je nach Bedeutung des Zeichens der eigentliche Wert des Opals
nebensächlich wird...
Der Wert eines Opals
Das Grundmaterial: Umso
dunkler und klarer desto besser
Die Intensität: Möglichst
starke Farben bei wenig Licht
Das Muster: Möglichst
grosse, geometrische Farbflächen
Die Farbe: So viele verschiedene Farben wie möglich
Direktionalität: Starke Farben, egal aus
welchem Blickwinkel
Einschlüsse: Möglichst
wenig
Schliff: Ansprechender
Schliff, gute Politur
Wenn ein Stein “solide”
genannt wird, bedeutet dies, dass er durch und durch aus Opalmaterial besteht,
unabhängig vom Schliff. Der Preis wird dann pro Karat (0.2 Gramm) ermittelt.
(Ausnahme: Boulder Opal, bei dem haeufig eine duenne Opalschicht auf
Muttergestein eine natuerliche Doublette bildet, aber dennoch als solider Opal
bezeichnet werden darf. Der Preis wird pro Stueck berechnet).
Wieder einen anderen
Fall bilden “natürliche Doubletten”, wo eine dünne Schicht mit guter Farbe
obenauf sitzt und unten ist keine oder weniger gute Farbe vorhanden. Der Preis
kann da pro Stück sein, oder einen Durchschnittspreis pro Karat darstellen.
Eine “Doublette”
besteht aus einer mehr oder weniger dicken Schicht Opal, welche auf ein
Untergrundmaterial geklebt ist. Das Preis/Leistungsverhältnis einer Doublette
ist sehr gut, da durch den dunklen Hintergrund die Farben gut zur Geltung
kommen. Eine Doublette kostet etwa 5-10x weniger als ein solider Opal mit
derselben Grösse und Farbenspiel. Und einem fertigen Schmuckstück sieht man es
nicht an. Der Preis sollte pro Stück gerechnet werden.
“Tripletten” eignen sich gut für
Modeschmuck, es handelt sich um eine hauchdünne Schicht Opal auf geschwärztes
Glas geklebt mit einer durchsichtigen Glaskappe darauf. Preise pro Stück, 10
Stück, 100 Stück. Qualitäten werden in Gem, A, B, und C eingeteilt, häufig mit
+/- Zeichen danach. Als Massenprodukt sind sie in den meisten Standardgrössen
erhältlich.
“Behandelte Opale”: Andamooka Matrix
ist am bekanntesten. Eine Art Sandstein ist vermischt mit Opalsubstanz und
erscheint im natürlichen Zustand weisslich. Mit chemischer Behandlung wird nun
der Sandstein dunkel eingefärbt, so dass die Opalfarben besser heraustreten.
Der Effekt kann so gut sein, dass arglose Investoren es für schwarzen Opal
hielten. Es ist eine gute, günstige Alternative, doch recht selten im Verkauf.
Es sollte deklariert werden, dass es behandelte Ware ist. Ansonsten kann Opal
nicht künstlich verändert werden.
“Synthesen”: Synthetische Opale
sind nicht sehr viele im Umlauf, doch die Qualität hat sich in den letzten
Jahren stark verbessert. Sie werden manchmal in Tripletten verwendet. Obwohl es
„echter“ Opal ist, ist es dennoch eben nicht natuerlicj gewachsen, und sollte
entsprechend deklariert werden, da es fuer Laien so gut wie unmoeglich ist,
einen Unterschied zu sehen.
Wer sich ernsthaft
mit dem Thema auseinandersetzen will, dem sei das Buch “Opal, Identification
and Value” von Paul Downing empfohlen. Doch generell kann man sagen: Möglichst
starkes Farbenspiel auf möglichst dunklem Hintergrund ist am wertvollsten. So
ist die Grundfarbe schwarz am wertvollsten, gefolgt von halbschwarz,
kristallklar und weisse Grundfarbe ist am häufigsten. Das Farbenspiel sollte
sehr intensiv sein, von möglichst vielen Richtungen sichtbar, sowie möglichst
viele Farben zeigen. Auch das Muster ist entscheidend, eines der seltensten
wird “Harlekin” genannt, gefolgt von “Rolling Flash”, “Flash” und “Pinfire” ist
am häufigsten. Ein Stein, welcher geschnitzt wurde (“carving”), ist durch den
hohen Arbeitsaufwand teurer als ein Cabochon.
Markt und Handel von
Opal
Nachdem Opal
gefunden und gereinigt wurde, wird er von einem “Classer” in verschiedene
Qualitätsklassen eingeteilt. Der Opalschürfer zahlt dem Classer nach dem
Verkauf 2-3% des erhaltenen Preises. Ein Grossteil des in Coober Pedy
gefundenen Opals geht an chinesische Einkäufer und Preisverhandlungen können
lange dauern.
Der Chinese nimmt
das Rohmaterial nach China, wo es dann zu konkurrenzlos billigen Preisen
verschliffen wird. Über 1 bis 3 Zwischenhändler gelangt die Ware dann auf den
Markt. Der Handel mit Rohmaterial trägt einen sehr hohen Risikofaktor, da man
ein Experte sein muss, um einzuschätzen, wie die Ware fertig geschliffen
aussieht und welchen Wert die Steine haben werden.
Obwohl ein Grossteil
der Rohmaterialeinkaeufer Chinesischer Abstammung sind, gibt es auch viele
andere Haendler welche regelmaessig die Opalfelder bereisen. Doch diese suchen
haeufig ganz spezielle Qualitaet von Opal. Wenn jemand als Tourist Rohmaterieal
einkaufen moechte, sollte er einige Zeit auf dem entsprechenden Opalfeld
verbringen und mit den Opalsuchern diskutieren um sich mit der Materie bekannt
zu machen. Opalkauf ist Vertrauenssache. Grosse Gewinne als auch grosse
Verluste koennen passieren.
Wie lebt Ihr Opal am längsten?
Über die Pflege von Opalschmuck:
Empfehlungen
von Jürgen Schütz, Fa. Emil Weiss, Kirschweiler
Opal gilt als empfindsamer
Edelstein. Mit einer Härte von 5 ½ bis 6 ½ zählt er zwar nicht zum “harten
Kern”, ist aber auch nicht gerade wehrlos. Zum Srassenbau wie zum
Gartenumgraben sollte man ihn ablegen, das ist wahr. Aber sonst hält Opal schon
einiges aus. Dabei gibt es Unterschiede bei den einzelnen Opal-Arten. Am
dankbarsten, sagt man allgemein, sind Boulder-Opale.
Sehr wichtig: Tragen Sie Ihre Opale! Das
mögen sie. Opale ist nämlich leicht wasserhaltig, und durch das Tragen können
Sie dem Stein immer wieder etwas Feuchtigkeit mitgeben. Der Kontakt mit der
Haut genügt oft schon. Fette, Öle und Kosmetika tun einem Opal in den meisten
Fällen nichts, denn die Kieselsäure ist chemisch recht stabil. Bei Haarspray
muss man aufpassen: Wenn Sie Opal-Ohrringe tragen, nehmen Sie diese auf jeden
Fall vor dem Sprayen ab, denn in Haarfestigern können Lösungsmittel und
allerlei andere Chemikalien sein.
Wenn Sie Ihren Opal ablegen, waschen Sie
ihn im handwarmen Wasser, nie aber in heissem. Generell wird Schmuck viel zu
wenig gereinigt. Beim Opal gibt es einen Grund mehr, dies zu tun: das
Wasserbad. Sie können ein mildes Spülmittel verwenden, wenn es nötig erscheint
– nie aber scharfe, ätzende oder scheuernde Säuren, Laugen, Pasten etc. Auch nach
Spülmitteln wichtig: gut mit klarem Wasser nachspülen! Nach dem Waschen
trocknen Sie ihren Opal nicht auf der Heizung oder mit dem Föhn – soll alles
schon vorgekommen sein! Dann verliert er wieder das, was er bei seinem Bad
aufgenommen hat: Feuchtigkeit.
Was Ihre Opale schätzen: Vermeiden Sie
Temperaturschocks. Folgende Szene: Winter, Skifahren und im Schnee balgen –
dann hinein in die gute Stube, an den Ofen und die Finger aufwärmen. Von minus
17 in wenigen Sekunden bis plus 28 Grad – klirr! Schön langsam – kein Problem.
Aufbewahren: gar nicht so einfach, wie man
denkt. Denken Sie immer an die Feuchtigkeit! Packen Sie Opale nicht in
geschlossene Kästen, Schatullen oder Dosen, die mit Samt und Seide
ausgeschlagen sind: Stoffe entziehen dem Opal Feuchtigkeit. Plastikdose mit
Watte: Sieht sorgfältiger aus, ist es aber nicht. Selbst wenn Sie der Watte ein
paar Tropfen Wasser beigeben: Irgendwann trocknet die Watte sogar in einem
“luftdichten” Döschen aus, und dann fällt sie gnadenlos über den Wassergehalt des
Opales her. Muss der Opal doch mal irgendwo hinein, zum Versand oder in den
Safe: ein möglichst dichtes Plastikbeutelchen oder – kästchen und ein, zwei
Tropfen Wasser dazu.
Lassen
Sie Ihren Opal an der normalen Luftfeuchtigkeit Ihres Zimmers teilhaben,
irgendwo in einer schattigen ecke, nicht auf der Heizung, sondern in der Nähe
einer Vase mit Wasser und Blumen. Die Blumenvase hilft Ihnen auch, wenn Sie
Opale mal in ein Schaufenster legen müssen, wo die Sonne draufscheint. Dabei
sind weder Wärme noch Sonne: Das verträgt Opal gut – siehe Australien.
Es
ist der geschlossene Raum einer Vitrine, einer Auslage, aus der die Sonne die
Feuchtigkeit vertreibt – vermeiden Sie also trockene Luft. Kein Problem für ein
paar
Stunden, auch ein paar Tage. Aber ein Problem für länger.
Man
muss es auch nicht übertreiben: Die Anschaffung eines Aquariums muss nicht
sein. Auch Opale gleich direkt im Wasser aufheben, ist nicht sinnvoll. Man
findet in der Natur allerdings oft Opale, die ausserordentlich schön, aber sehr
wasserhaltig sind. Diese trocknen bei normaler Luftfeuchtigkeit aus, werden
blind und reissen. Solche Steine würde man nie zu Edelsteinen schleifen, kann
sie aber als mineralogische Sammlungsstücke in wassergefüllten Gläsern
aufbewahren.
Für Dubletten (Opal-Opal,
Boulder-Dubletten) gelten die gleichen Regeln wie für jeden anderen Opal.
Allerdings sollte man sie nicht zuviel waschen, ins Wasser legen etc., da der
Klebstoff zwischen den beiden Lagen auch nicht endlos unlöslich ist. Tripletten
hingegen sind recht stabil: Der Opal kommt mit trockener Luft gar nicht erst in
Berührung. Zu viel Feuchtigkeit oder Wasser kann allerdings irgendwann dem
Klebstoff schaden. Dann entstehen gut sichtbare, baumringförmige
Ablösungsformen an der Opalschicht.